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Channel: Wissen & Thema Archive - Unser Havelland (Falkensee aktuell)
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Röhrende Hirsche in der Döberitzer Heide: Könige des Waldes im lauten Duell!

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Früher war es einmal ein Truppenübungsplatz, heute ist es die Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide (www.sielmann-stiftung.de). Auf einer Gesamtfläche von 3.650 Hektar fühlen sich zahllose geschützte Tierarten äußerst wohl. Sie finden hier die offenen Landschaften vor, die sie zum Leben brauchen.

Besucher, die auf den 55 Kilometer langen Wanderwegen durch die Döberitzer Heide unterwegs sind, kommen dabei immer wieder in die Nähe der Wildniskernzone. In diesem Areal leben neben den bulligen Wisenten und den Przewalski-Pferde auch etwa hundert Rothirsche.

Am 16. September lud Peter Nitschke als Leiter der Naturlandschaft Döberitzer Heide eine Handvoll Neugieriger dazu ein, mit ihm zur Abenddämmerung zu Fuß in die Döberitzer Heide zu laufen. Sein Ziel war die sogannte „Wüste“. Hier gibt es eine Aussichtsplattform, von der aus man weit in die Landschaft hineinschauen kann. Das Ziel der Anstrengung: Röhrende Hirsche zu belauschen und mit etwas Glück auch sehen. Zu diesem Zweck hatten die Teilnehmer der Exkursion auch Ferngläser und Kameras samt Teleobjektiv dabei.

Peter Nitschke: „Sobald es kälter wird, beginnt die Paarungszeit der Hirsche. Die Hirsche haben bereits Ende August zu röhren begonnen, das kann sich aber auch noch bis in den Oktober hineinziehen. Die extrem warmen Abende Mitte September haben das Brunftgehabe der Hirsche etwas ausgebremst, da waren sie sehr ruhig.“

Der Rothirsch kommt in Deutschland überwiegend inselartig vor, was einen genetischen Austausch deutlich erschwert. Auf dem drei Kilometer langen Weg zur „Wüste“ erklärt Peter Nitschke, dass die Hirsche jedes Jahr ein neues Geweih „schieben“, das bis zu zehn Kilo schwer sein kann und das sie im Februar wieder verlieren: „Es ist nur zum Imponieren da. Die jungen Hirsche haben noch kein vielendiges Geweih, sie tragen nur Spieße. Die Tiere können im Schnitt 15 Jahre alt werden. Im Alter wird das Geweih wieder kleiner.“

Die Exkursionstruppe hatte Glück. Passend zur Abenddämmerung war das laute Röhren der Hirsche über der Heide zu vernehmen. Im Fernglas zeigen sich in weiter Entfernung auch einige Tiere. Peter Nitschke: „Während der Brunft haben die Hirsche keinen anderen Gedanken. Sie fressen nicht und haben nach vier Wochen Dauerstress bis zu 30 Prozent ihres Gewichts verloren.“ (Text: CS / Fotos: Peter Nitschke)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 175 (10/2020).

Der Beitrag Röhrende Hirsche in der Döberitzer Heide: Könige des Waldes im lauten Duell! erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.


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